
Bessere Gestaltung des öffentlichen Raums im digitalen Zeitalter
Verbesserte Stadtplanung und -entwicklung mit digitalen 3D-Zwillingen
3D-Modell der Grünflächen in Unterägeri
In einer Zeit, in der die Gestaltung und Entwicklung des öffentlichen Raums eine entscheidende Rolle bei der Schaffung lebendiger und lebenswerter Städte und Gemeinden spielt, ist die Nutzung neuer Technologien von entscheidender Bedeutung. Eine solche Technologie, welche die Stadtplanung und -entwicklung revolutioniert, ist die Nutzung von 3D-Daten und digitalen Zwillingen.
Ein ganzheitlicher Ansatz für die Gestaltung öffentlicher Räume
Herkömmliche Designprozesse stützen sich oft auf 2D-Pläne und Skizzen, die es nur begrenzt ermöglichen, den räumlichen Kontext vollständig zu verstehen, zum Beispiel die potenziellen Auswirkungen eines Projekts, seine Integration in die Landschaft, den Schattenwurf oder die Sonneneinstrahlung. Durch die Verwendung von 3D-Daten und digitalen Zwillingen können Designer:innen und Stadtplanende jedoch eine umfassende virtuelle Nachbildung der physischen Umgebung erstellen. Ein digitaler Zwilling ist ein dynamisches, datengesteuertes virtuelles Abbild eines realen Objekts, das eine genaue, immersive und umfassende Darstellung eines öffentlichen Raums bietet.
Verbesserte Zusammenarbeit mit Interessensgruppen
Mithilfe digitaler Zwillinge können Architekt:innen, Planer:innen und politische Entscheidungstragende die virtuelle Umgebung mit verschiedenen Interessengruppen teilen, zum Beispiel mit lokalen Gemeinden, Stadtverwaltungen und Umweltbehörden. Darüber hinaus können digitale Zwillinge als Werkzeug für die partizipative Gestaltung dienen. Indem sie die Bevölkerung in den Entscheidungsprozess einbeziehen, kann sichergestellt werden, dass öffentliche Räume auf die spezifischen Bedürfnisse und Wünsche der Menschen, die sie nutzen werden, zugeschnitten sind.
Datengesteuertes Design und adaptive Planung
Die Integration von 3D-Daten und digitalen Zwillingen ermöglicht es Designer:innen und Landschaftsarchitekt:innen, fundierte Entscheidungen auf der Grundlage realer Daten und Erkenntnisse zu treffen. Durch die Analyse der Daten im Kontext eines digitalen Zwillings kann die Gestaltung öffentlicher Räume optimiert, Anlagen strategisch positioniert und das Gesamterlebnis verbessert werden. Darüber hinaus ermöglichen digitale Zwillinge eine adaptive Planung, indem sie die Überwachung und Bewertung öffentlicher Räume im Laufe der Zeit ermöglichen und bei Bedarf schnellere und effizientere Anpassungen erlauben.
Use Case #1: Brückenschlag zwischen Gemeinden durch 3D-Visualisierung
Im Bestreben, vernetzte Gemeinschaften zu schaffen, spielt die Visualisierung von städtischen Projekten eine zentrale Rolle. Im November 2022 wurde Nomoko von Unteraegeri und Oberaegeri, zwei Gemeinden im Kanton Zug, beauftragt aufzuzeigen, wie die Gemeinden miteinander verbunden werden können.
Die beiden Orte, die an derselben Uferseite des Ägerisees liegen, planten ein gross angelegtes Projekt, um die Gemeinden durch eine wunderschöne Seepromenade zu verbinden. Ziel war es, einen gemeinsamen Raum zu schaffen, der Freizeitaktivitäten und soziale Interaktion fördert und das allgemeine Wohlbefinden der Einheimischen und Besucher:innen gleichermassen steigert.

3D-Modell der Seepromenade
Das Fachwissen im Bereich 3D-Daten trug entscheidend dazu bei, dieses visionäre Projekt zum Leben zu erwecken und das ursprüngliche Konzept in eine realistische virtuelle Darstellung zu verwandeln. Die fortschrittlichen 3D-Daten und Visualisierungsfunktionen stellten die natürliche Umgebung, die bestehende Infrastruktur und die architektonischen Elemente detailgetreu dar und lieferten so eine authentische Darstellung der zukünftigen Seepromenade.
Die Fallstudie des Seepromenadenprojekts zeigt, wie 3D-Daten und digitale Zwillinge traditionelle Grenzen überwinden und Gemeinschaften durch visionäre Stadtplanung zusammenführen können. Darüber hinaus bilden sie eine wichtige Grundlage für die Kommunikation und die politische Entscheidungsfindung, da sie zu einem umfassenderen Gesamtverständnis des Vorhabens beitragen.
Use Case #2: 3D-Visualisierung befähigt Anwohnende bei der Sanierung des Stadtzentrums
Die Schweizer Gemeinde Fällanden, Kanton Zürich, hat ein bedeutendes Sanierungsprojekt in Angriff genommen, um ein neues Stadtzentrum zu schaffen und ihr Rathaus zu modernisieren. Um einen integrativen und transparenten Entscheidungsprozess zu gewährleisten, arbeitete Fällanden mit SKW Architekten zusammen und suchte nach einer Lösung, um das Projekt zu visualisieren.
Im Januar 2022 wurde ein hochdetailliertes 3D-Modell von Fällanden erstellt, in welchem das neue zentrale Entwicklungsprojekt enthalten ist. Ziel war es, ein interaktives Werkzeug zur Verfügung zu stellen, das es den Menschen ermöglicht, das Projekt aus verschiedenen Perspektiven zu erleben und zu verstehen, wie es mit dem bestehenden Dorf harmoniert.

Interaktives 3D-Modell von Fällanden
Dieses interaktive Modell, das über herkömmliche Renderings und abstrakte 3D-Darstellungen hinausgeht, sollte auf der Website der Stadt zur Verfügung gestellt werden, damit die Einheimischen den vorgeschlagenen Entwurf aus erster Hand erkunden und sich mit ihm auseinandersetzen können. Durch eine realistischere Visualisierung ermöglichte die Lösung von Nomoko ein tieferes Verständnis und eine stärkere Einbindung der Öffentlichkeit in den Entscheidungsprozess für das Sanierungsprojekt von Fällanden.
Use Case #3: Revitalisierung eines Bahnhofs und Schaffung einer Begegnungszone
Die Ortschaft Weinfelden im Kanton Thurgau hatte eine ehrgeizige Vision für ihren Bahnhof: Sie wollte einen lebendigen und einladenden Ort schaffen, an dem die Menschen miteinander in Kontakt treten und sich austauschen können, anstatt nur daran vorbeizugehen. Um diese Vision zum Leben zu erwecken, arbeitete Weinfelden im Frühjahr 2022 mit Nomoko zusammen, um einen digitalen Zwilling des Bauprojekts zu entwickeln.
Weinfelden wollte seinen Bahnhof in einen lebendigen Treffpunkt verwandeln, einen Ort, der die Interaktion fördert und zu einem pulsierenden Zentrum wird. Da die Gemeinde die Bedeutung des öffentlichen Engagements erkannt hat, wollte sie die Anwohnenden in den Entscheidungsprozess einbeziehen.

Durch die Erstellung eines digitalen Zwillings der Bahnhofsumgebung und die Integration des CAD-Modells des neuen Projekts, konnte Nomoko ein realistisches und immersives Erlebnis für die Beteiligten schaffen. Der digitale Zwilling zeigte das architektonische Design, die räumliche Anordnung und das Gesamtambiente des geplanten Bahnhofs.
Die Initiative zur Wiederbelebung des Bahnhofs steht im Einklang mit Weinfeldens Engagement für den städtischen Wandel und die Schaffung von Räumen, die die Bedürfnisse der Gemeinde widerspiegeln. Der digitale Zwilling diente nicht nur als leistungsstarkes Visualisierungstool, sondern erleichterte auch die transparente Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten. Er ermöglichte der Bevölkerung, Feedback zu geben, Vorschläge zu machen und aktiv an der Gestaltung der Entwicklungspläne mitzuwirken.
Schaffung neuer Realitäten und Nutzung digitaler Zwillinge für die Gestaltung des öffentlichen Raums
In jedem dieser Anwendungsfälle hat die fortschrittliche Nomoko 3D-Technologie ihre Fähigkeit unter Beweis gestellt, traditionelle Grenzen zu überschreiten, Wahrnehmungen neu zu definieren und die Art und Weise zu verbessern, wie wir öffentliche Räume gestalten, erleben und formen. Intelligent gestaltete öffentliche Räume sorgen für ein gesundes Leben und fördern das Wohlbefinden aller Einwohnenden jeden Alters. Da sich die Gestaltung öffentlicher Räume immer weiter entwickelt und neuen Herausforderungen stellen muss, ist die Nutzung innovativer Ansätze, wie 3D-Daten und digitale Zwillinge, von entscheidender Bedeutung, um Städte integrativ, nachhaltig und sicher zu gestalten.
Digitale Zwillinge sind auch im Bereich der Politik von entscheidender Bedeutung. Sie bieten realistische Visualisierungen und helfen Politiker:innen und Gemeinden dabei, fundierte Entscheidungen für Projekte zu treffen. Digitale Zwillinge erleichtern die transparente Kommunikation mit der Öffentlichkeit und sammeln wertvolles Feedback. Sie helfen bei der Bewertung der Machbarkeit und der Kosteneffizienz und optimieren so die Ressourcenzuweisung. Sie dienen als leistungsstarke Kommunikationsmittel, die die Kluft zwischen Politik und der Öffentlichkeit überbrücken, und Vertrauen für eine erfolgreiche Projektverabschiedung aufbauen, was zu nachhaltigeren, inklusiveren und lebendigeren öffentlichen Räumen führt.